Abgesehen von dem Abrechnungsdschungel bei der Erstellung eines Heil- und Kostenplanes haben wir hier eine Reihe sehr nützlicher Tipps, wie man den perfekt organisierten HKP erstellt um unnötige Fragen, Dienstwege, Diskussionen mit Patienten & Erstattungsstellen,  Krankenkassen und auch den Behandlern zu vermeiden.

stevepbDie nachfolgend aufgeführte Checkliste ist für einen Heil- und Kostenplan bei einem Kassenpatienten vorgesehen. Bei privat versicherten Patienten sind die entsprechenden Schritte (z.B. Bonusheftanforderung, HKP Formular drucken etc.) entsprechend zu streichen.

Unsere langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass der Mehraufwand bei dieser Form der Heil-und Kostenplanerstellung zwar etwas aufwändiger ist, aber gleichzeitig die Nacharbeit mit Kassen, Zusatz- und Privatversicherungen massiv gekürzt werden kann.

Ein ordentlich vorbereiteter Heil- und Kostenplan kann viel Arbeit und Ärger ersparen und macht einen guten Eindruck bei Erstattungsstellen und Patienten.

Ihre Patienten werden es Ihnen danken gut durchdachte und sortierte Unterlagen zu erhalten und vor allem werden Sie als zuverlässiger Geschäftspartner geschätzt werden.

 

exclamation-point-1421914_1920Dem allen schicken wir voraus, dass sich dieses Vorgehen nur dann lohnt, wenn mit dem Patienten VORHER die Art der Versorgung, der grob voraussichtliche Eigenanteil und der Wunsch des Patienten eine Kostenberechnung zu erhalten abgeklärt wird. Diese Selektion ist Aufgabe des Behandlers.

 

Hier nun unsere Checkliste für den perfekt organisierten Heil- und Kostenplan:

1. Klären Sie diese Dinge unbedingt vor Erstellung des HKPs:

  • Bonusheft prüfen (ggf. Patienten anrufen, Bonusheft bei Vorbehandler abfragen/anfordern)
  • Hat der Patient eine Zusatzversicherung? Wenn ja wird meist eine Zweitausfertigung des Kostenvoranschlages (nicht des HKP Formulares!)benötigt
  • Soll HKP gleich an Kasse gesendet werden?
  • Stellen Sie eine Bonitätsanfrage über den voraussichtlichen Eigenanteil bei Ihrer Abrechnungsstelle (z.B. BFS) um die Zahlungsfähigkeit des Patienten vorab zu prüfen. Sprechen Sie bei negativer Bonität vor allen weiteren Schritten mit Ihrem Behandler wie weiter vorzugehen ist.
2. weitere Vorbereitungen für den HKP:

  • Kostenvoranschlag von Fremdlabor da? (Wir empfehlen immer einen einzuholen um böse Überraschungen zu vermeiden).
  • Kostenvoranschlag des Fremdlabores digital hinterlegen in Patientenkartei 
  • Bonusnachweis ggf. in Software gleich eintragen/einscannen/hinterlegen
3. Kontrolle des HKPs:

  • Sind alle Honorare & Eigenlaborleistungen  in der Vorausplanung eingegeben? 
  • Entspricht der Eigenanteil der Praxisanforderung/ist das Ergebnis plausibel?
  • Ist die Art der Arbeit & das voraussichltich beauftragte  Labor in der Karteikarte hinterlegt?
6. Zusätzlich bei andersartiger Versorgung:

  • Haken bei “D” (Direktabrechnung) gesetzt?
  • Abtretungserklärung FEZ (Festzuschuss) gedruckt?
  • !!! Wir empfehlen dringend bei Direktabrechnungen den Festzuschuss mit der Krankenkasse abzurechnen um Zahlungsausfälle zu vermeiden. !!!
7. Dokumentation in Karteikarte:

  • Eintrag in Kartei: HKP erstellt für (geplante Versorgung, Labor), Eigenanteil bei Bonus X(00%,20%,30%) = X EUR
  • ggf. Farbige Markierung in Karteikarte (einheitlich)
8. HKP drucken (für Krankenkasse)

  1. HKP mit Anlage
  2. Bonusheft anheften
  3. bei Andersartiger Versorgung Abtrittserklärung FEZ obenauf heften
  4. bei Härtefall Abtrittserklärung HKP obenauf heften

Für Patienten drucken:

  1. Zusammenfassung (als Deckblatt)
  2. KV Eigenanteil
  3. Fremdlaborkostenvoranschlag
  4. Eigenlaborkostenvoranschlag
  5. Wenn Pat. eine Zusatzversicherung hat (oder es unklar ist ob er eine hat) dem Patienten alles doppelt ausdrucken und zusenden/Termin in Praxis für Besprechung/Telefonat

Foto: pixabay/stevepb

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